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 Charlotte Drews und
Annemarie Lange
»Ab[wer]«
03.11.–19.12.2021
Sind die Abwehrgitter Teil der Kunst oder gehören sie zum Bauwerk? Und wer oder was soll abgewehrt, wer beschützt werden? Indem Charlotte Drews und Annemarie Lange ein Element des Wewerka Pavillons in den Fokus stellten, wurde die Abwehr zum Objekt, das zum Betrachten und Verweilen einlud, wurde selbst zum Wer, zum Subjekt eines Diskurses um Fragen nach Abschottung und (vermeintlichen) Schutzmechanismen.
Dabei brauchte es einen genauen Blick, um das Außenelement zu entdecken, welches sie in den Innen- raum des Pavillons verlagerten; die vier zinkfarbenen
Gitterelemente, die außen am Pavillon zu finden sind, wurden exakt nachgebaut, mittig allein im sonst leeren Raum platziert. Hier: unübersehbar übersehbar. Als Kunstobjekt entfalteten sie so eine eigene Ästhetik und neues Bedeutungspotenzial, das über Fragen der Archi- tektur und des Kunstbetriebes hinausweist.
Indem sie einem durchaus fragwürdigen Element der Kunststätte selbst Raum und volle Aufmerksamkeit schenkten, schafften die Künstlerinnen ein Bewusstsein dafür, was im Offensichtlichen manchmal untergeht.
Charlotte Drews
wurde 1996 in Kiel geboren. Seit 2017 studiert sie Kunst an der Kunstakademie Münster. Seit 2018 bei Prof. Klaus Weber.
Annemarie Lange
wurde 1999 in Rotenburg Wümme geboren. Seit 2018 studiert sie an der Kunstakademie Münster. Seit 2019 bei Prof. Klaus Weber.
 






















































































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