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 »Sichtfeld«
Klasse Maik und Dirk Löbbert
Kunstakademie Münster und Hafenstraße Münster 18.06.–21.10.2021
Das Projekt ging von der Frage aus, die sich die Klasse im vergangenen Jahr der Pandemie immer wieder gestellt hat: Wie bleiben wir, besonders als Klasse für Kunst im öffentlichen Raum, auch tatsächlich im öffentlichen Raum und nicht nur im digitalen Raum präsent, wenn Ausstellungseröffnungen ein ums andere Mal verscho- ben werden müssen?
Motiviert durch diese Frage errichtete die Klasse zunächst eine Plakatwand an der Akademie und begann dort im Abstand von jeweils ca. drei Monaten wech- selnde Plakate auszustellen, die jeweils von einzelnen Studierenden gestaltet wurden. Mit dem Einsetzen des Sommersemesters wurde das Projekt in den Stadtraum ausgeweitet. In der Hafenstraße mischte die Klasse im Zeitraum vom 18. Juni bis zum 21. Oktober Plakatar-
beiten unter die gewöhnliche Werbung, kommentierte diese, sorgte für Irritationen oder setzte sich mit der aktuellen Situation auseinander.
Kay von Keitz begleitete den Schritt in die Öffent- lichkeit und reicherte ihn mit einer theoretischen Pers- pektive an.
So wurden die Arbeiten im Hinblick auf folgende Aspekte entwickelt und überdacht:
Thematisierung des Mediums »Plakat« selbst in Form eines Bedienens oder einer Verwandlung des Mediums, Thematisierung der Örtlichkeit, Maßstabs- sprünge, Fläche als Bildfläche sowie die Plakatwand als Freiluftgalerie. Auch haben wir uns die Frage gestellt, welche Erwartung es von außen an die Plakatwand gibt. Wie kann ein Bild hier der Erwartungshaltung der Öffentlichkeit gegenüber dem Medium »Plakat« wider- sprechen, für Irritationen sorgen und auf andere Weise kommunizieren?
Marlena Gundlach
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