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22.01.2023 16:00

Mikołaj Sobczak und Nicholas Grafia /// Peasants

Kunsthalle Münster
Hafenweg 28
48155 Münster

Eventbild für Mikołaj Sobczak und Nicholas Grafia /// Peasants
Mikołaj Sobczak mit Nicholas Grafia, Peasants (Still), 2021, Performance, Haus der Kulturen der Welt, Berlin / Courtesy of the artists und HKW Berlin

In ihrer Performance Peasants greifen die Künstler Nicholas Grafia und Mikołaj Sobczak globale Geschichtsnarrative über Ausbeutung, Imperialismus und Unterdrückung auf und betrachten diese aus dem Blickwinkel der Betroffenen. Der Titel der Arbeit, Peasants, verweist dabei auf Bauern:Bäuerinnen – eine Gesellschaftsgruppe, die seit jeher sinnbildlich für Ausbeutung auf der einen und für revolutionäre Kräfte auf der anderen Seite steht. Um die miteinander verwobenen geschichtlichen und gesellschaftlichen Ereignisse zu erzählen, bedienen sich die beiden Künstler stellenweise der Gattung des epischen Theaters. Ihren Ausgangspunkt nimmt die vierzigminütige Performance zu Beginn des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der Haitianischen Revolution. Mit Hilfe traditioneller haitianischer und slawischer Mythologien und Sagen verweben Grafia und Sobczak aktuelle gesellschaftspolitische Diskurse mit Erzählungen aus dem Volksglauben. Thematisiert werden so etwa das Ungleichgewicht des globalen (Zusammen)Lebens, Phänomene, die abseits der Dominanzgesellschaft als stigmatisiert gelten sowie die Auswirkungen ausbeuterischer Ideologien der Vergangenheit und Gegenwart. Dabei spielen die Künstler bewusst mit der Verständlichkeit ihrer Erzählungen, indem sie nicht nur verschiedene Sprachen sprechen, sondern sich gleichermaßen wie mythische Wesen durch Zeit und Raum – also zwischen den Jahrhunderten – bewegen. Thematisch führt sie ihre Performance vom antiken Rom bis zur aktuellen Grenzpolitik der EU. Um die Geschichten und Traumata marginalisierter Gruppen erzählerisch in den Fokus zu rücken, werden ebenso Musik, Choreografie und Kostüme eingesetzt – so beleuchtet die Performance den Ursprung struktureller Diskriminierung und zeigt gleichzeitig anhaltende Ungerechtigkeiten auf.

Mikołaj Sobczak (geb. 1989 in Poznań, Polen) arbeitet als Künstler mit Video, Malerei und Keramik, oft auch mit performativen Aktionen. Er kooperiert regelmäßig mit dem Künstler Nicholas Grafia. Seine Arbeiten befassen sich mit politischen Themen und historischer Politik und insbesondere mit der Perspektive und dem Leben von marginalisierten Subjekten. Nach seinem Studium an der Akademie der Bildende Künste Warschau (2011–2016) und einem Stipendium an der Universität der Künste Berlin (2014 – 2015), absolvierte er 2019 sein Studium als Meisterschüler von Aernout Mik an der Kunstakademie Münster. Seit 2021 ist er Artist-in-Residence an der Rijksakadmie van beeldende kunsten in Amsterdam. Seine Werke waren in Einzel- und Gruppenausstellungen in zahlreichen Institutionen zu sehen: Kunsthalle Düsseldorf (2017), Museum of Modern Art, Warschau (2018), Dortmunder Kunstverein (2019), Museum Ludwig, Köln (2019), Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (2019), Maison Populaire, Paris (2020), Ujazdowski Castle Centre for Contemporary Art, Warschau (2020), VII Moscow International Biennale for Young Art (2020), steirischer Herbst, Graz (2021), MUDAM, Luxemburg (2021) und dem Haus der Kulturen der Welt, Berlin (2021). 2021 wurde er mit dem wichtigsten Preis für junge Kunst in Polen – Spojrzenia – ausgezeichnet. 2022 zeigt die Galeria Bielska BWA, Bielsko-Biala eine Einzelausstellung des Künstlers. Sobczak lebt und arbeitet in Warschau und Amsterdam.

Nicholas Grafia (geb. 1990 in Angeles City, Philippinen) arbeitet als Künstler mit Malerei, Video und Performance. Seine Arbeiten verhandeln Prozesse der Erinnerungsbildung sowie die Ein- und Ausgrenzung von Subjekten in der Geschichtsschreibung. Grafia absolvierte 2019 sein Studium der bildenden Kunst als Meisterschüler von Dominique Gonzalez-Foerster an der Kunstakademie Düsseldorf. Zuvor studierte er an der Kunstakademie Münster, der School of Arts and Cultures in Newcastle sowie British, American and Postcolonial Studies an der WWU Münster. Seine Werke waren in Einzel- und Gruppenausstellungen in zahlreichen Institutionen zu sehen: Shoot the Lobster, New York (2019), Kunsthal Aarhus, Aarhus (2019), Museum Ludwig, Köln (2019), Tramway, Glasgow (2019), Capitain Petzel, Berlin (2020), Andersen’s Contemporary, Kopenhagen (2020), fffriedrich, Frankfurt am Main (2020), KIT - Kunst im Tunnel, Düsseldorf (2021), Haus der Kulturen der Welt (HKW), Berlin (2021), KW Institute for Contemporary Art, Berlin (2021), Künstlerhaus Bethanien, Berlin (2022), Smack Mellon, New York (2022) und im Hordaland Kunstsenter, Bergen (2022). Grafia lebt und arbeitet in Düsseldorf.

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