Springe zum Inhalt

Wir setzen ein Zeichen für eine offene und inklusive Gesellschaft!

Kalender und News

Abonnieren Sie gern unseren Newsletter. Sie erhalten dann einmal monatlich, sämtliche aktuellen Ausstellungstermine, Veranstaltungen und Events gelistet, die Sie auch auf unserer Website finden.

Ihre persönlichen Angaben

Alle Veranstaltungshinweise ohne Gewähr.

30.06.2023 12:00 – 30.06.2023 19:00

Nicoline van Harskamp /// Zoom Performance Symposium und Workshops

Alle Infos in der Beschreibung

Eventbild für Nicoline van Harskamp /// Zoom Performance Symposium und Workshops

– English version [Download] –

 

Zoom Performance Symposium

Freitag, 30. Juni, 12:00 – 19:00 Uhr
Die Teilnahme in Präsenz oder online. Kostenlos.

Eine Anmeldung ist nötig (außer für Angehörige der Kunstakademie Münster)

Schicken uns eine E-Mail und erhalte einen Link zum Livestream und/oder Besucher*innen-Informationen.  vanharskamp[at]kunstakademie-muenster.de

 

Zoom Performance

Wie „Zoom Fatigue” und „Zoom Party“ ist der Begriff „Zoom Performance“ zum Sammelbegriff für ein Phänomen der Jahre 2020 und 2021 geworden. Der Begriff beschreibt Formen der Online-Live-Performance, die Videocall-Plattformen nutzten. Obwohl viele andere Plattformen existieren, war Zoom typisch für die Pandemie-Erfahrung von Kunstschaffenden, Kunststudent*innen und ihr Publikum. Im post-pandemischen Moment wollen wir untersuchen, was online alles produziert wurde und wie wir auf dieser Disziplin aufbauen können, die viel Mehr als nur ein Produkt der Pandemie  ist. Welche gestreamten Performance-Praktiken und welche hybriden Praktiken – bei ­denen Live-Sein gleichzeitig in Präsenz und online stattfindet – existieren heute? An welche Tradition knüpfen sie an?

Seit den 1980er Jahren performen Künstler*innen ihre Arbeiten auf Computer-Plattformen, von denen viele ursprünglich entwickelt wurden, um (gesprochenen) Informationsaustausch zu ermöglichen. Praktiken, die bisher als „Cyberformance”, „Virtual Theatre”, „Telepresence Art” oder „Networked Performance“ bekannt waren, haben Input des Publikums auf Weisen einbezogen, die neu für das Feld der Live-Performance waren. Die Arbeiten haben sich mit der verfügbaren Technologie verändert, jedoch gibt es viel zu lernen von frühen Positionen.

Professorin für performative Kunst an der Kunstakademie Münster Nicoline van Harskamp und Professorin für Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf Lena Newton bringen eine Gruppe Kunstschaffender und Theoretiker*innen aus verschiedenen Disziplinen und Generationen zusammen. Alle werden anwesend sein in Münster. Unser Publikum begrüßen wir online und in Präsenz.

 

Präsenz

Zunächst betrachten wir, wie Online-Performer*innen und Online-Publikum Präsenz herstellen können und was Performativität im Digitalen ausmacht. Das Symposium startet mit der Theater-Arbeit von Mallika Taneja (Indien), deren preisgekrönte Performance „Allegedly“ 2020 mit einer großen Besetzung an Frauen arbeitete, die von ihrem zuhause aus performten. Im Anschluss stellen Jana Kerima und Lex Rütten mit ihren Arbeiten Konzepte des Physischen und des Mensch-Seins in Frage.

 

Technology

Technologie bestimmt die Kunstformen im Digitalen durch ihre Eigenschaften und ihre Zugänglichkeit. Medien- und Technologie-Kritik ist seit ihren Anfängen Bestandteil von „Net-Art“. Viele Arbeiten verwenden eine Glitch-Ästhetik, indem sie Technologie falsch verwenden bis hin zum Breakdown. Joan Heemskerk von dem Künstler*innen-Kollektiv JODI (Niederlande) wird Arbeiten wie etwa die berühmte My Desktop OS X 10.4.7-Installation zeigen. Choreograf und Licht-Designer Pablo Fontdevilla (Argentinien/Niederlande) spricht über „The Visit“, eine Online-Performance in Form eines Einzelgesprächs, die er 2020 während des ersten Lockdowns entwickelt hat. Die Performance arbeitet mit Eigenschaften von einfachen Endgeräten um theatrale Settings zu erzeugen. Im Rahmen des Symposiums ist das Publikum eingeladen, an einem Experiment mit den eigenen Laptops teilzunehmen.

 

Intermediality

Mit Online-Tools zu arbeiten bedeutet, in mehreren Räumen gleichzeitig zu arbeiten und verschiedene Formen von Partizipation, Feedback und Evaluation zuzulassen. Der Künstler Ali Eslami (Iran) präsentiert „False Mirror“, eine komplexe fortlaufende Arbeit, die aus einer Lecture, einer Performance und eine VR-Installation besteht.
 

Theory and Curriculum

Die Wissenschaftlerin Clara Gomes (Portugal) führt in einige Schlüsselbegriffe der sogenannten Cyberformance ein, sowie in die theoretischen Grundlagen für die drei Hauptthemen des Symposiums: Präsenz, Technologie und Intermedialität. Wir werden uns live mit einem parallelen Symposium verbinden am „Research Centre for Arts and Communication” in Faro (Portugal), bei dem es um die Entwicklung eines neuen pädagogischen Modells zu Lehre von Cyberformance an Hochschulen geht.
 

Workshop Tag

Samstag, 1. Juli, 10:00 – 17:00 Uhr

Teilnahme nur in Präsenz. Kostenlos.
Eine Anmeldung ist nötig, auch für Angehörige der Kunstakademie Münster

Sende uns eine E-Mail: vanharskamp[at]kunstakademie-muenster.de

Mallika Taneja und Pablo Fontvilla werden jeweils einen eintägigen Workshop für Studierende und Gäst*innen in Münster ausrichten. In der letzten Stunde des Workshops haben die beiden Gruppen die Gelegenheit, die Ergebnisse der anderen Gruppe zu diskutieren.


Workshop Mallika Taneja

Die Performance Allegedly [link to allegedly.medium.com] ist eine fortlaufende Verhandlung von Verständnissen des Konsens. Mallika Taneja möchte damit Diskussionen entfachen an der Schnittstelle zwischen sexualisierter Gewalt, Gerechtigkeit und unserer persönlichen Lage. Die Arbeit befindet sich ständig im Prozess und legt die Widersprüche, Verwirrungen und Irregularitäten unseres Verhaltens und unserer Solidarität offen. Für diese Performance hat Mallika Taneja mit einer Gruppe von 20 Frauen gearbeitet, die von ihrem eigenen Zuhause aus via Zoom zugeschaltet waren.

Während des Workshops, warden Mallika Taneja und die Teilnehmer*innen praktisch und theoretisch hinterfragen, was es bedeutet, in den Beschränkungen eines Zoom-Raums gänzlich anwesend zu sein. Sie beschäftigen sich damit, wie es möglich ist, eine Gruppe von Performer*innen online zu lenken und zu verbinden. Sie experimentieren miteinander, gleichzeitig in einem Arbeitsraum und via Zoom.  Dabei entsteht eine kurze performative Arbeit, die Online angesehen werden kann. Weitere Informationen zu dem Workshop folgen in Kürze.

Keine technische oder Theater-Erfahrung notwendig. Teilnehmer*innen sollten ihren eigenen Laptop mit Zoom-Zugang mitbringen. Falls dies nicht möglich ist, genügt auch ein anderes Gerät mit Zoom-Zugang. Teilnehmer*innen sollten auch eine oder mehrere Licht-Quellen aus ihrem Zuhause mitbringen (Lampen, Lichterketten usw.).

Mallika Taneja ist eine in Delhi lebende Theatermacherin. Ihre jüngsten Arbeiten sind etwa Zanana ka Zamana (Die Zeit der Femme)  – entwickelt während der landesweiten Anti-CAA-Bewegung, Aksar; und Yunhi.. Mehsoos Hota Hai (Oft, manchmal … fühlt es sich so an) — eine Reflektion zu psychischer Gesundheit und dem Alltäglichen. Ihre Arbeit Be Careful erzählt von dem Diskurs zu Frauen und Sicherheit, und ist bereits international auf Tour gewesen. Mallika Taneja hat auch Interventionen gestartet wie etwa Women Walk at Midnight, Sex Chat Room sowie eine Kunstinitiative mit dem Titel Lost & Found.

 

Workshop Pablo Fontdevila

In der Performance The Visit schafft Choreograph und Designer Pablo Fontdevilla eine Remote-Begegnung durch eine Videocall. Anhand von diversen Formaten (Einzelgespräche, Gruppengespräche), untersucht die Performance Fragen der Verbindung, Intimität und Präsenz indem sie den gewohnten Umgang mit dem Computerbildschirm subvertiert. Die Arbeit beginnt mit einer einfachen jedoch starken Geste: Das Publikum wird eingeladen, dem Bildschirm den Rücken zuzukehren. Die Arbeit bewegt sich wortwörtlich jenseits des Bildschirms, indem sie Sprache, Sound und Licht verwendet. Sie schafft eine bewegende Erfahrung im Raum, welche das Publikum mit der Erinnerung an einen gespenstischen Besuch zurücklässt.

Während des Workshops werden Pablo Fontdevilla und die Teilnehmer*innen sich auf das grundlegende Gerät für die Performance konzentrieren: Sie verwenden den Computerbildschirm als Lichtquelle. Mit einfachen Mitteln werden sie Wege erforschen, wie sie die Technologie kapern können. Sie werden damit experimentieren, Bilder zu erstellen, nur um dann den Bildern den Rücken zuzukehren: Hochauflösende Bilder werden zu ineffizienten Projektoren. Auf dem Weg dorthin diskutieren die Teilnehmer*innen, wie Bewegung Präsenz erzeugen kann. Sie denken über die Beziehung zwischen Bewegung und dem Sehen nach.

Keine technische oder Theater-Erfahrung notwendig. Teilnehmer*innen sollten ihren eigenen Laptop mit Zoom-Zugang mitbringen. Falls dies nicht möglich ist, genügt auch ein anderes Gerät mit Zoom-Zugang.

 

Telepresence Toolbox

April 2023 bis März 2024

Telepresence Toolbox ist ein Projekt der Kunstakademie Münster in Kooperation mit der Kunstakademie Düsseldorf, organisiert von Prof. Nicoline van Harskamp (performative Kunst, K.M.) und Prof. Lena Newton (Bühnenbild, K.D.). Im kommenden Jahr erstellt ein Team von Student*innen, Mitarbeiter*innen und Gäst*innen eine Online-Plattform und ein physisches Ausrüstungs-Set, um damit Veranstaltungen und performative Arbeiten liveszustreamen. Die Ausstattung steht Angehörigen der Akademie die nächsten fünf Jahre zur Verfügung. Das Projekt startet mit einem Symposium und einem Workshop-Tag über die Praxis und Theorie von Online-Performance seit den 1980er Jahren. Mehr Infos zum Symposium finden Sie weiter unten.

Telepresence Toolbox wird gefördert von einem Digi Fellowship des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Alle Projekt-Updates erscheinen auf www.telepresencetoolbox.org. Bei Fragen, Anmeldungen, oder falls Sie dem studentischen Team beitreten möchten, bitte schreibe uns: vanharskamp[at]kunstakademie-muenster.de

 

Zurück zur Übersicht