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Alle Veranstaltungshinweise ohne Gewähr.
22.04.2025 – 02.06.2025
Wewerka Pavillon /// Zahraa Khanafer /// Block am See
Wewerka Pavillon – Ausstellungsraum der Kunstakademie Münster
Kardinal-von-Galen-Ring / Annette Allee / Aasee-Uferweg

Herzliche Einladung zur Eröffnung am Doenstag, 22. April 2025 um 19:00 Uhr.
Pressetermin: folgt
Block am See
Das Haus meiner Kindheit neigt sich zum Ufer runter, um sich auszuruhen. Es legt sich hin und träumt. Neben dem Aasee sind lange keine Hochhäuser zu sehen. Stattdessen ruft der künstliche See nach Villen und Wohlstand. Hier kann man sich auf die Wiese legen und Kunst im Glashaus genießen. Und nun pflanze ich meinen Block dahin.
Im Hochhaus des Stadtteils Kinderhaus verorte ich meine Heimat. Fast 22 Jahre lebe ich hier auf der 6. Etage mit weitreichendem Blick: Vor mir die Brüningheide, hinter mir aneinandergereihte Einfamilienhäuser und das Riesenrad vom Send am Horizont. Mein Block markiert Grenzen, zwischen arm und reich, klein und groß, Arbeiter*innen- und Mittelschicht, Beton und Wald; träumt davon in die Mitte zu rücken, um sich von seiner Marginalisierung auszuruhen.
Meine Idee ist es, eine Konfrontation zwischen einem entfernteren Stadtteil in Münster und seiner üppigen Stadtmitte zu schaffen, zwischen Arbeiter*innenbiografien und dem Ruhe- und Luxusort, um einerseits eine poetische Verbindung zwischen beiden zu schaffen und andererseits einen Dialog zu eröffnen. So wirft die Arbeit Fragen des Stadtbildes auf: Was macht das Hochhaus mit dem See und was macht er wiederum mit dem Gebäude? Warum werden keine Hochhäuser um den Aasee herum gebaut? Was macht ein Glashaus genau dort? Wer wohnt in diesem Haus?
Großformatige Fotografien des Hochhauses hängen an den Scheiben des Pavillons, sodass er wie ein liegendes Hochhaus aussieht. Von Nahen ist der Blick in die 6. Etage möglich, in der eine Multimedia Installation zu sehen ist. Gebrauchte Alltagsgegenstände wie Stoffe, Teppiche, Möbel werden miteinander kombiniert und von Klängen und einem Lichtspiel untermalt. Die Arbeit soll dem Umstand entgegenwirken, übliche Erzählungen über Kinderhaus zu wiederholen und bietet ein alternatives Bildnis, das genau so real ist, aber seltener angenommen wird. Durch die Transformation des Pavillons soll sein Effekt schwinden: es ist keine Glashülle, keine Vitrine mehr, die Kunst im Inneren schützen soll. Vielmehr machen sich das Gebäude und die Geschichte im Inneren stark und vulnerabel zugleich, verzichten auf Schutz und Podeste.