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 tes. Gemeinsam wählten sie für die Teilnahme Tuğba Durukan, Theresa Heitfeld, Haakon Neubert und Nette Pieters aus.
Die Arbeiten von Tuğba Durukan sind dem Thema der Übersetzung gewidmet. Sie entführen die Betrach- ter*innen in eine andere Welt, die sich in geometrischen Formen und abstrahierter arabischer Schrift ausdrückt. Die Künstlerin hinterfragt Interpretationen der Heiligen Schrift des Islams – dem Koran – und damit verbunde- nen, zum Teil eingefahrenen Traditionen.
Theresa Heitfelds Malerei konterkariert den altmo- dischen Künstler-Habitus, der zu vertuschen versucht, woraus Malerei besteht. Bei Heitfeld ist alles klar und licht, alle Mittel werden offengelegt. In ihren zarten, geradezu transparenten Bildern zeigt sie uns all das, was Malerei ist: Farbe auf Stoff auf Rahmen. Und Licht, das sich bricht und unseren Augen beim Durchleuchten der Materialität behilflich ist.
Nette Pieters hat sich auf eine Auseinandersetzung mit dem Finanz-Monster BlackRock eingelassen, hat geforscht, wo Anlagen sind, wie deren Gesellschafter
tätig werden, und stellt diese Ergebnisse in Bildern vor. Sie nimmt aus feministischer Perspektive das Globalpo- litische auseinander, um verborgene Stränge öffentlich zusammenzusetzen. Eine Operation, die Kopf, Körper und Kunst verknüpft.
Haakon Neubert schöpft aus dem Vollen. Seine Pa- lette ist bunt, kraftvoll und mitten im Leben. Und seine Motive sind es auch: aus dem Alltag gegriffen, aber alles andere als alltäglich. Mit hinter- und abgründigem Hu- mor schaut er unter die Oberflächen und verleiht seinen Bildern auch malerisch Vielschichtigkeit und Tiefe.
Mit Arbeiten von:
° Tuğba Durukan
° Theresa Heitfeld ° Haakon Neumann ° Nette Pieters
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