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Förderpreisausstellung der Freunde der Kunstakademie Münster e.V.
Kunsthalle Münster, Hafenweg 28, 48155 Münster
Bereits zum 38. Mal fand die jährliche Förderpreisaus­ stellung der Freunde der Kunstakademie Münster statt. In der Kunsthalle Münster waren Arbeiten von Studie­ renden aus allen dreizehn Klassen der Akademie zu sehen, die von ihren Klassenleitungen für die Teilnahme nominiert worden waren.
Auch in diesem Jahr wurde die Schau in enger in­ haltlicher Zusammenarbeit zwischen dem Team der Kunsthalle Münster unter Leitung von Merle Radtke und den Studierenden der Kunstakademie realisiert. Das Konzept bietet Fachgespräche und Diskussionen mit den Studierenden zu ihren bisherigen Arbeiten und ihrer künstlerischen Praxis an.
Drei der Nominierten, nämlich Simon Mehling, Robin Neumann und Johanna Thoss, zeichnete die Jury – be­ stehend aus Ji Sue Byun (Kuratorin BLOOM, Düssel­ dorf), David Ostrowski (Künstler, Köln) und Marianne Wagner (Kuratorin LWL­Museum für Kunst und Kultur, Münster) – mit dem Förderpreis der Freunde aus. Mit der Auszeichnung verbunden war ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.500 Euro, das von der Provinzial Versicherung Münster gestiftet wurde.
Statements der Jury:
»Simon Mehling wurde für seine Arbeit »Wohntrichter« ausgezeichnet. In Form eines spitzen Dreiecks aus Mas­ sivholz, Stahl und Pressspanplatten ragt eine Skulptur in den Raum, die aufgrund ihrer einfachen Formsprache an eine Schutzbehausung erinnert. Obwohl der Wohn­ trichter keineswegs für die Betrachtenden betretbar oder bewohnbar ist, zitiert er doch Aspekte des Schut­ zes: Ein Dach, ein Boden, eine Beleuchtung – und damit ein Innenleben, das sich deutlich vom außen abgrenzt. An diesem Werk hat die Jury der Umgang mit Raum und Material überzeugt. In der Kunsthalle Münster, inmitten der Förderpreisausstellung, gibt diese Arbeit auf einer eher abstrakten Ebene einen Anstoß, über das Verhältnis von außen und innen nachzudenken. Mit Blick auf die Holzplatten findet hier nicht nur ein Wechsel von Material in einem neuen Kontext statt: Simon Mehling vollzieht mit den bemalten Oberflächen auch ein Trans­ fer zwischen Skulptur und Malerei.«
»Robin Neumann arbeitet mit verschiedenen Medien, die sich durch Reproduktion perpetuieren. Der Künstler zeigt viel Potenzial, das die Jury fördern möchte. Das Werk generiert ein Innen und Außen, es spielt mit dem Raum und schafft eine körperliche Erfahrbarkeit. Fra­ gen über die eigene Identität und seine Umwelt spielen eine große Rolle und bleiben noch offen zur Interpreta­ tion und weiteren Entwicklung.«
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 05   04   2022   — 19   06   2022
     























































































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