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Mit voller Energie startete ich am 6. September 2022 mein nächstes Abenteuer: Rom. Nach einem ersten kleinen Schock über das Hostel stürzte ich mich in das prallgefüllte Programm der nächsten Tage: die Galeria Doria Pamphilj mit dem Papstporträt von Velasquez, den Arbeiten von Caravaggio, Tizian, Lorrain und vielen mehr. Zum ersten Mal sah ich das Kolosseum, betrat den Palatinhügel und das Forum Romanum. Eines meiner großen Ziele in Rom war es, sämtliche Caravaggios, ei­ ner meiner Lieblingsmaler, zu besichtigen und so suchte ich jede erdenkliche Kirche auf, und die gab es in großer Zahl. Sehr beeindruckend waren auch der Palazzo Bar­ berini und die Galerie Corsini. An einem Freitagmorgen machte ich mich in Richtung Vatikan auf, stellte mich in die Schlange und kam unter einer halben Stunde Warten in den Petersdom. Michelangelos römische Pietà und immer wieder Bernini beeindruckten mich tief. Gleich­ zeitig empfand ich, wie in jedem religiösen Zentrum, eine Schwere und etwas Belastendes. Einigermaßen erdrückt von den Eindrücken des Petersdoms, besuchte ich zu meiner persönlichen Versöhnung die Kirche San Luigi di Francesi und konnte drei wunderbare Werke Caravaggios betrachten.
Die Galerie Borghese war ein weiteres Highlight meiner Reise. Diese Atmosphäre, dieses Museum, diese Bilder und Skulpturen! Es ist schwer zu beschreiben, was man da zu sehen bekommt. Anschließend spazierte ich bei Abendsonne und den Klängen von Straßenmusikern durch den Park, vorbei an der Villa Borghese, beobach­ tete Menschen und genoss das Hier und Jetzt.
Am Tag meiner Weiterreise an die Amalfi­Küste brach ich frühmorgens auf, um die Vatikanischen Mu­ seen zu besuchen. So eine Menschenmasse habe ich in meinem Leben noch nie gesehen. Nicht nur davon blieb mir vier Stunden lang der Mund offen stehen. Was es da an Reichtum und Kunstschätzen zu sehen gab und diese Unmengen an Sälen und Kapellen mit den allerbesten Fresken, unglaublich!
Nach dieser Menschenmasse war ich aber doch irgendwann heilfroh, den Zug in Richtung Salerno zu besteigen und anschließend den Bus über die Amalfi­ tana zu nehmen. Bereits nach einigen Minuten war mir extrem übel, die andauernden Kurven, die extrem ab­ schüssigen Stellen und italienische Busfahrer, die zwar ihren Beruf im Griff haben, aber eben doch sehr schnell
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