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Aleka Medina
»Weiße Tauben«
Stammbäume helfen uns, die Ausmaße unserer DNA zu visualisieren. Sie zeigen uns Familienmitglieder, die nicht länger unter uns weilen, und halten die Erinne- rung an sie lebendig. Sie helfen uns zu erzählen, wer wir sind und woher wir kommen. »Paloma Blanca« ist Alekas Version dieser Erzählung; eine Hommage an Ale- kas weibliche Familienmitglieder. Siebzehn mattweiße knochenähnliche Sphären-Höhlen sind mit einem hell- pinken Seil verbunden, von Sphäre zu Baum von Sphäre zu Baum von Sphäre zu Baum von Sphäre zu Baum. In den knochenähnlichen Höhlen befinden sich Teelichter, außen Zeichnungen, die Figuren und Objekte abbilden. Die Zeichnungen erzählen die Geschichte der Frau, die sie repräsentieren – Erzählungen des Alltags, intime Er- zählungen oder Erzählungen, die das Leben veränderten.
Diese Geschichten zu konservieren, ist ein Weg der kollektiven Heilung – sie werden weder umgangen noch vergessen; sie werden erlebt, visuell festgehalten, im Moment verankert und in ihrer Wichtigkeit anerkannt. Jedes Stück der Installation hat eine Vergangenheit und eine Gegenwart, die miteinander verbunden sind: Nicht eines hängt allein. Seile verbinden alle Teile der Struktur miteinander; eine Art selbst erhaltende Struktur, die die Stärke jeder einzelnen Frau reflektiert, aber auch die emotionale Verbindung, die sie durch ihre Familie erleben. Maria Renee Morales García
Aleka Medina Geboren 1989 in Guatemala-Stadt. Seit 2015 an der Kunstakademie Münster. Studierte bei Prof. Mariana Castillo Deball.
Seit 2022 Meisterschülerin.
  31   05   2022
       



























































































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