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Svenja Schaaf
»spacing«
»Spacing« ist wie eine Erfahrung, wie das Herantasten an die Grenzen eines Mediums. Durch das Irritieren genormter Erwartungen an Malerei entstehen Kompo- sitionen im Raum, die innerhalb eines experimentellen Ansatzes eine andauernde Erweiterung der Raum- und Materialwahrnehmung durchblicken lässt. Es sind leich- te Schleier, die sich über die reine Bestimmung von Ma- lerei stülpen und diese innerhalb einer skulpturalen Aus- einandersetzung im Raum erweitern. Der künstlerische Prozess ordnet sich der Erkundung nach dem kleinsten Leuchten unter, in dem Material und Raum eine Verbin- dung eingehen, in welcher Irritation und Transformation eine Erweiterung der eigenen Wahrnehmung beflügeln. Die Werke lassen Zwischenräume entstehen, in denen wir uns auf die Suche nach der kleinsten Spur machen, fortlaufend Blickwinkel verändern und eintauchen in die Tiefe eines Materials. Die künstlerische Arbeit denkt
Malerei neu, löst sie von ihrer Flächigkeit und greift spielerisch in den Raum ein. Hierbei stellen die Werke keineswegs ein reines Spiel mit Material und Raum dar. Vielmehr nähern sie sich einer philosophischen und ge- sellschaftswissenschaftlichen Raumsoziologie an. Die Werke hinterfragen die Bestimmung wie auch Relation von Raum und Material in unserer Gesellschaft. Sie er- öffnen diesen unbestimmten Zwischenraum, der unsere Assoziation von Material entfesselt und neu erleben lässt. Nele Breuers
Svenja Schaaf Geboren 1995 in Hamm. Seit 2016 an der Kunstakademie Münster. Studierte bei Prof. Julia Schmidt. Seit 2022 Meisterschülerin.
www.svenjaschaaf.de
01 »Stück und Gegenstück«, Pigmentdruck auf Transparentpapier, Papier, Gips, Pappe, Steine, Pigmente, Acrylfarbe, 270 ×300 ×200 cm, 2022
 05   07   2022
       


























































































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