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 Filmgestaltung, Vorproduktion und Produktion – ein Einblick in die Lehre
Werkstatt für Film / Video / Neue Medien 16.03.–01.06.2021
1. Das Lehrkonzept
Film lehren ist eine sehr umfangreiche und an- spruchsvolle Herausforderung. Es gibt zahlreiche Spe- zialisten am Set, die alle nur einen bestimmten Teil zum gesamten Filmerstellungsprozess beitragen.
Es ist mir wichtig, die Ausbildung in meiner Werk- statt praktischer zu gestalten. Der erste Schritt waren die Anschaffung der digitalen Kino-Kamera RED EPIC im Jahre 2014 sowie die Anschaffung professionellen Filmtonequipments. Die ersten Seminare waren nahezu ausschließlich Kamera-Seminare, die zum Ziel hatten, Studierende mit der Technik vertraut zu machen. Aller- dings ist der Lernerfolg am größten, wenn tatsächlich am Ende auch eine filmische Arbeit entsteht und Stu- dierende dahingehend motiviert werden, den gesamten Filmentstehungsprozess zu durchleben und vor allem auch durchzuhalten. Der Leitsatz war und ist nach wie vor das Zitat von Stanley Kubrick:
»Die beste Ausbildung beim Film ist, einen zu machen.«
Und genau das ist das Ziel des Filmgestaltungsse- minars. Da Filme in der Regel im Team gestaltet werden, ist insbesondere der Gedanke der Zusammenarbeit und Kooperation zentral. Einerseits kooperieren Peter Schumbrutzki aus dem Studio für Digitale Kunst sowie Jan Enste und ich für dieses Seminar, andererseits reicht die Kooperation unter den Studierenden zudem über unsere Hochschule hinaus, da wir z. B. auch dieses Jahr Schauspielende der Folkwang Universität Essen in unserem Seminar beschäftigten. Von ganz besonderer Wichtigkeit hat sich in den vergangenen Semestern der professionelle Input von außen erwiesen, den unsere Lehrbeauftragten unseren Studierenden geben. Die Erfahrungen, Tipps und Tricks aus ihrer Praxis, die sie in die Seminare einbringen, ist für unsere Studierenden von essenzieller Bedeutung für ihre eigene künstlerische Arbeit.
Ziel ist es somit, jedes Jahr gemeinschaftlich ein Filmprojekt fertigzustellen und auf dem Rundgang oder auf Filmfestivals zu präsentieren. Unterschied- liche Gruppen von Studierenden arbeiten in verschie- denen Seminaren an Drehbuch, Lichtkonzept, Bild- und Tongestaltung und drehen eine Idee ab, die im Dreh- buchseminar entwickelt wurde. Im darauffolgenden Semester wird dann in den Seminaren zur Montage, zum Colour-Grading und zum Sounddesign / zur Tonmischung der Film fertiggestellt. So haben die Studierenden die
    


























































































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