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 will, um all die Eindrücke meiner Anfangszeit überhaupt annehmen und verarbeiten zu können. Doch sobald ich mich an meine neue Situation gewöhnt hatte, habe ich schnell gelernt, die Freiheiten, die fehlenden Termine und die Ruhe für mich und meine Arbeit wertzuschätzen und in vollen Zügen zu genießen. Auch meine Umgebung habe ich alsbald nicht nur als schön, sondern als un- glaublich sonderbar, einzigartig, ja, beinahe magisch wahrgenommen. In meinem geräumigen Atelier konnte ich mich auf eine Art und Weise in meine Arbeit ver- tiefen, wie es mir zuvor mit solch einer Intensität und Konzentration noch nie möglich war. Dabei sind viele ortsbezogene Zeichnungen und eine Videoinstallation entstanden, die ich zum Abschluss meines Aufenthalts sogar in einem kleinen Raum des Gotland-Museums präsentieren durfte.
Die Insel hat eine reichhaltige Geschichte sowohl geo- 111 logischer als auch kultureller Art. Manche Orte wie die Trullhalsar – eine archaische Stätte aus Steingräbern inmitten eines dichten Kiefernwaldes – weckten eine
tiefe Ehrfurcht in mir. Die gotländische Landschaft bot P somit eine Vielzahl an Inspirationen für meine Arbeit. R Die Routine aus tagsüber zeichnen und abends einen E langen Spaziergang am nahegelegenen Strand machen, I fehlt mir schon jetzt. S
Für das seelische Wohl, ein gutes Ankommen und ein E gewisses Maß an »Sight-Seeing« standen mir mit Armin
und Hanna zwei wundervolle, liebenswerte Menschen vor / Ort zur Seite. Insgesamt bin ich unglaublich erfüllt von
diesen vier Wochen auf Gotland und war sicherlich nicht S das letzte Mal auf dieser Insel. T Marlena Gundlach I P E N D
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