Die künstlerischen Klassen
Das Studium in künstlerischen Klassen macht die Besonderheit einer Kunstakademie aus und bestimmt die gesamte Arbeitsatmosphäre, aber auch die institutionelle Organisation der Hochschule. Studierende aller Studiensemester und Studiengänge arbeiten in Ateliergemeinschaften von etwa 15 bis 35 Personen unter beratender Begleitung und Betreuung internationaler Künstler*innen. Die Vielfalt der künstlerischen Positionen in der Lehre sowie das gemeinsame Studium von Freie-Kunst- und Lehramtsstudierenden sichern ein gleichbleibend hohes Niveau und Anregungspotenzial des künstlerischen Studiums.

Prof. Mariana Castillo Deball
Bildhauerei
T. +49 251 83 61147
mariana.deball[at]kunstakademie-muenster.de
Leonardo-Campus 2
Raum 147
Mariana Castillo Deball wurde 1975 in Mexico City geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Castillo Deball studierte bildende Kunst an der Universidad Nacional Autónoma de México, Mexico City, und schloss das Studium mit dem Titel "Master of Arts" 1997 ab. 2003 absolvierte sie außerdem ein Postgraduierten-Studium an der Jan Van Eyck Akademie in Maastricht (NL) ab. Ihre künstlerische Praxis verbindet Mariana Castillo Deball mit Seminaren, Vorträgen und Workshops.
Mariana Castillo Deball was born in 1975 in Mexico City. she works and lives in Berlin. Castillo Deball earned an MA in fine art from the Universidad Nacional Autónoma de México, Mexico City, in 1997. In 2003, she completed a postgraduate program at the Jan Van Eyck Academie in Maastricht, the Netherlands. Castillo Deball combines her artistic practice with seminars, lectures and workshops.
Einzelausstellungen / solo exhibitions
New Museum, New York, USA (2019); MUMA, Monash University, Melbourne, AU (2019); Reva and David Logan Center for the Arts, University of Chicago, USA (2018); Museo Amparo, Puebla, Mexiko (2018); SCAD Museum of Art, Savannah Georgia, USA (2018); Galerie Wedding, Berlin, Deutschland (2017); San Francisco Art Institute, San Francisco, USA (2016); Museo de Arte Contemporáneo de Oaxaca, Mexiko (2015); Hamburger Bahnhof, Berlin, Deutschland (2014); Musée Régional D'art Contemporain, Sérignan, Frankreich (2015); CCA, Glasgow, Großbritannien (2013); Chisenhale Gallery, London, Großbritannien (2013); Museo Experimentelles El Eco, Mexiko-Stadt, Mexiko (2011); Museum der lateinamerikanischen Kunst, Long Beach, USA (2010).
Gruppenausstellungen (Auswahl) / group Exhibitions (selection)
Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Turin, Italien (2018); LACMA, Los Angeles, USA (2017); 32nd São Paolo Biennial, BRA (2016); Liverpool Biennale, Großbritannien (2016); 8. Berliner Biennale, Berlin, Deutschland (2014); Documenta 13, Kassel, Deutschland (2013); 54. Venedig Biennale, Venedig, Italien (2011).
Mariana Castillo Deball verschränkt Kunst und Forschung eng ineinander. Im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeiten stehen oft archäologische Fundstücke, die die Künstlerin in ihrer kulturellen Verwertung analysiert und vorstellt. Gebrauchsspuren der Dinge rücken dabei ebenso in den Fokus wie eigene, freie Assoziationen zur Geschichte der aufgefundenen oder bereits archivierten Gegenstände. Aus diesem Prozess der Dekonstruktion entstehen Arbeiten in ganz unterschiedlichen Medien, wie Zeichnung, Film, Skulptur, Installation und Performance, mit denen Castillo Deball die Möglichkeiten der künstlerischen Darstellung beträchtlich erweitert.
Die Klasse Mariana Castillo Deball arbeitet interdisziplinär. In diesem Zusammenhang setzen sich die Studierenden in Form unterschiedlicher Medien und Ausdrucksweisen mit ihren individuellen Standpunkten auseinander.
Die Interpretation des Kunstbegriffs an sich lässt sich in den Arbeiten folgend wiederfinden: Kunst ist ein essenzieller Teil des Lebens jedoch nicht der einzig relevante. Deshalb ist es wichtig, die anderen Lebensbereiche in die Kunst zu integrieren und sich damit wechselseitig auseinanderzusetzen.
Der Diskurs innerhalb der Klasse setzt sich unter anderem intensiv mit verschiedenen kulturellen, gesellschaftlichen und sprachlichen Phänomenen auseinander, die besonders durch die vielen internationalen Studierenden zustande kommt.

Prof. Marieta Chirulescu
Malerei
T. +49 251 83 61029
chirulescu[at]kunstakademie-muenster.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Leonardo-Campus 2
Raum 029
Marieta Chirulescu (*1974) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg sowie an der Ungarischen Universität der Schönen Künste. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, u.a. Deutsche Akademie Villa Massimo, Rom (2015); Lingener Kunstpreis, Lingen (2014); Villa Aurora Residency, Los Angeles (2012); Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), Bukarest (2006).
- Gregor Podnar, Berlin (2021)
- Galeria Plan B, Berlin (2020)
- Foksal Galerie, Warschau (2019)
- Pale Fire, Kurimanzutto, Mexico City (2016)
- CYTWOMBLY CYFONTI, Galleria Fonti, Napoli (2016)
- Kunsthalle Lingen, Lingen (2014)
- Ileana, Micky Schubert (2013)
- Meessen De Clercq Gallery, Brüssel (2013)
- White Cube Bermondsey, London (2011)
- Kunstverein Nürnberg (2011)
- Werke aus der Sammlung Martin, Neues Museum, Nürnberg (2011)
- Kunsthalle Basel, Basel (2010)
- Kunsthalle Mainz, Mainz (2009)
- Parthenope, Lighea ed altre storie, Villa Doria d'Angri Napoli (2021)
- Local talent, Sprüth Magers, Berlin (2020)
- THE GAP BETWEEN THE FRIDGE AND THE COOKER, The Modern Institute, Glasgow (2017)
- Sammlung Kienzle, Kunstmuseum Lichtenstein (2017)
- #12 / Folies d’hiver, Villa Medici, Rome (2016)
- HOW TO BE UNIQUE – Show 15, Sammlung Kienzle, Berlin (2016)
- Image Support, Bergen Kunsthall, Bergen (2016)
- Mapping Bucharest, Vienna Biennale 2015
- MAK, Wien (2015)
- Attention Economy, Kunsthalle Wien, Wien (2014)
- Space, Space, curated by Dora Maurer, Museum Vasarely, Budapest (2014)
- Nur was möglich ist ist möglich, Museum Folkwang, Essen (2013)
- Les ateliers de Rennes, Biennale d‘art Contemporain, Rennes (2012)
- Minimal Myth, Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam (2012 )
- Made In Germany Zwei, Sprengel Museum, Hannover (2012)
- Fade Into you, Herald St, London (2010)
- La preuve concrète, Centre Européen d’Actions Artistiques Contemporaines, Strasbourg (2009)
- Against Interpretation, Studio Voltaire, London (2009)
- Nothing to say and I am saying it, Kunstverein Freiburg, Freiburg (2009)
Marieta Chirulescu reflektiert in ihren Arbeiten die ästhetischen und konzeptuellen Vorzeichen zeitgenössischer Malerei wie überhaupt die Konditionen des Bildes in der Gegenwart. Chirulescus Ansatz einer nichtfigurativen Malerei rekurriert auf die Geschichte der Abstraktion im 20. Jahrhundert, bezieht andererseits aber auch die digitalen Druckverfahren und Möglichkeiten der Bilderstellung wie Scan, Screenshot, Fotografie in ihre Arbeit ein. Durch einen Prozess der technologischen Reproduktion und Manipulation zerlegt und löscht Chirulescu zudem vorgefundene Bilder, von denen häufig nur mehr Sedimente und Spuren übrig bleiben; so verweist sie zugleich auf den Status des Originals und auf Konstruktionen des Sehens in der heutigen Malerei.
Prof. Keren Cytter ist 1977 in Tel Aviv, Israel geboren.
Keren Cytter schafft Filme, Performances, Zeichnungen und Fotografien zu Themen wie soziale Entfremdung, sprachliche Repräsentation und der Funktion von Individuen in vorgegebenen kulturellen Systemen, durch experimentelle Formen des Geschichtenerzählens und der menschlichen Wahrnehmung.
- Ludwig Forum Aachen (2022)
- Kunstmuseum Winterthur (2020)
- Center for Contemporary Art, Tel Aviv, und Museion Bolzano (beide 2019)
- Künstlerhaus – Halle für Kunst & Medien, Graz (2016)
- Museum of Contemporary Art Chicago (2015)
- Kunsthal Charlottenborg, Kopenhagen, State of Concept, Athen (beide 2014)
- Tate Modern Oil Tanks, London (2012),
Cytter wurde 2021 mit dem Guggenheim Fellowship ausgezeichnet.
Prof. Nicoline van Harskamp
Performative Kunst
vanharskamp[at]kunstakademie-muenster.de
Sprechstunde nach Vereinbarung per E-Mail.
Leonardo-Campus 2
Raum 129
Website von Nicoline van Harskamp
Website der Klasse van Harskamp
Englishes MOOC – Ein Projekt von Nicoline van Harskamp
Nicoline van Harskamp wurde 1975 in den Niederlanden geboren und studierte an der Royal Academy of Fine Arts, Den Haag, am Chelsea College, London, sowie an der Rijksakademie, Amsterdam.
Ihre performativen Arbeiten wurden unter anderem live aufgeführt während des Steirischen Herbst in Graz, im Stedelijk Museum (Amsterdam), in der Tate Modern (London), bei KunstWerke (Berlin), With (Rotterdam), im New Museum (New York), in der Arnolfini Gallery (Bristol), im Archive Kabinett (Berlin), bei Tenderpixel (London), im Kaaitheater (Brüssel).
Nicoline van Harskamps Einzelausstellungen wurden gezeigt im Project Art Centre, Dublin, in der Kunsthalle Münster, in der BAK Utrecht, im C3A (Cordoba) und im Kunstraum, London. Sie nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil u.a. im Van Abbe Museum (Eindhoven), im Frac Lorraine (Metz), im Nationlamuseum Oslo, im De Appel Centre of Contemporary Art (Amsterdam), im Frankfurter Kunstverein, im Clark House (Bombay), in der Ellen Art Gallery (Montreal), im Ujadovski Castle – Center for Contemporary Art (Warschau), im MUAC (Mexiko City), im Serralves Museum (Porto), in der Waterside Contemporary (London), auf der Manifesta 9 (Genk) und der Performa 11 (New York) sowie auf den Biennalen von Sydney, Göteborg, Taipeh, Moskau, Limerick, Bukarest und Shanghai.
Nicoline van Harskamps Werk umfasst Videoarbeiten, Installationen und inszenierte Performances. Ihre Projekte können mitunter über mehrere Jahre fortlaufen und werden in unterschiedlichen Stadien des Prozesses aufgeführt und ausgestellt.
In “Yours in Solidarity“ (2010–2013) erzählt sie Geschichten über die globale Anarchie-Bewegung seit 1989 ausgehend von einem Briefarchiv. In der Serie “Englishes“ (2014–2016) verwendet sie international gesprochene Varianten des Englischen, um eine Zukunft vorzustellen, die geprägt ist von der Allgegenwart und permanenten Entwicklung dieser Sprache. Die Arbeiten “PDGN“ (2016) und “Some Name Some Noun Simply“ (2017) zeigen, wie eine solche gesprochene Verkehrssprache in der Zukunft klingen könnte. “My Name is Language / Mein Name ist Sprache“ (2018–2019) beschäftigt sich mit der Übersetzung und Kreolisierung von Eigennamen in multikulturellen Gesellschaften. “Englishes Mooc“ (2019 und fortlaufend) ist ein Kunstprojekt in Form eines “Massive Open Online Course“.
Die Studierenden der Klasse für Performative Kunst arbeiten auf höchst unterschiedliche Weise und mit verschiedenen Medien, teilen aber das Interesse an Performativität im weitesten Sinne. Die eine Hälfte der Räume und Ressourcen sind der Atelierpraxis gewidmet, die andere geplanten Aktivitäten im Projektbereich der Klasse.
Der Tradition der Performance-Kunst entnimmt sie nicht nur die Medien Körper, Stimme und Bewegung, sondern den Schwerpunkt auf Interdisziplinarität und Solidarität. Über das ganze Jahr hinweg organisiert die Klasse Projekte, die es den Studierenden erlauben (sie aber nicht dazu verpflichten) durch die Produktion einer Arbeit spezifische Methoden zu erforschen.
Im "Performance-Room" (seit 2016) haben die Studierenden jeweils eine Woche Zeit, um eine performative Arbeit zu entwickeln, die von einer Kamera, ohne weiteren Schnitt, aufgezeichnet wird. Im Programm "Actors and Directors" (seit 2018) instruieren sie professionelle Schauspieler*innen in ihren eigenen Werken. Im Anschluss werten sie gemeinsam mit den SchauspielerInnen ihre Regie-Fähigkeiten aus und passen sie an. Im Jahr 2019 liegt der Fokus der Klasse auf "scripting".
Zu den Gästen, die seit 2016 an den Klassenkolloquien teilgenommen haben gehören die KünstlerInnen Mikhail Karikis, Roi Alter, Ahmet Ö?üt und Richard John Jones; Theoretiker wie Avishek Ganguly (Rhode Island School of Design, Providence) und Aneta Rostowska (Akademie der Kulturen der Welt); sowie die DarstellerInnen Monica Reyes, Serge Fouha und Kenneth Phillip George.
Eine Website der Klasse befindet sich gerade im Aufbau. Einige Arbeiten sind auf dem vimeo-Kanal der Klasse zu sehen:
Die Kunstakademie Münster konnte von 2022 bis 2024 für hochschulinterne Projekte eine DigiFellow-Förderung des Landes NRW vergeben („Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre“). Eines der Projekte ist die „Telepresence Toolbox“. Sie besteht aus einer Online-Plattform und einem umfangreichen Equipment-Set, das Kunststudierenden das Experimentieren mit Online-Performance- oder Event-Arbeiten ermöglicht. Das Set ist modular aufgebaut und kann überall hin mitgenommen werden, wo die Arbeit stattfindet.
Drei Aluminiumkoffer enthalten die wichtigsten Geräte, die zum Aufzeichnen und Streamen einer Live-Arbeit benötigt werden. Der Koffer „Regie“, rot gekennzeichnet, enthält Video- und Audio-Mixer, einen Monitor, einen Laptop, Walkie-Talkie-Sets usw. sowie die erforderliche Mindestverkabelung. Der Koffer „Audio & Video“, rosa gekennzeichnet, enthält Fernsteuerungskameras, Funk- und Raummikrofone sowie die erforderliche Mindestverkabelung. Der Koffer „Licht“, gelb gekennzeichnet, enthält Bühnenlicht, einen Laptop und die erforderliche Mindestverkabelung. Zusätzliche Geräte, blau gekennzeichnet, wie Lautsprecher und ein Videoprojektor stehen für Arbeiten zur Verfügung, die sowohl ein Präsenzpublikum als auch ein Onlinepublikum haben. Weitere Zubehör und Stromkabel, ebenfalls blau gekennzeichnet, werden je nach Bedarf bereitgestellt.
Die Webseite www.telepresencetoolbox.org ermöglicht das Live-Streaming, Archivieren, Kontextualisieren und Ankündigen der verschiedenen Arbeiten. Die Arbeiten werden nicht kuratiert, und die von den Studierenden bereitgestellten Inhalte werden nicht moderiert. Die Sprachwahl ist im ganzen Projekt frei.
Verfügbarkeit
Die Telepresence Toolbox wird derzeit im Rahmen der Klasse für Performative Kunst in enger Verbindung mit der Werkstatt für Digitale Kunst und der Werkstatt für Film, Video und Neue Medien an der Kunstakademie Münster betreut. Studierende, die den Kurzkurs „Live-Regie mit der Telepresence Toolbox“ von Luis Neuenhofer besucht haben, können die Hardware reservieren und über Professor van Harskamp auf der Webplattform Input anfordern.
Luis Neuenhofer hat über mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Regie von Live-Videoproduktionen. Er studierte Live-Regie an der Kunsthochschule für Medien Köln und arbeitete seitdem an digitalen Produktionen in Theater, Fernsehen und bildender Kunst.
Die Wahl des Ortes, des Maßstabs und der Dauer der Arbeiten ist frei, jedoch ist zu beachten, dass mindestens drei Personen für den Transport, die Handhabung und die Bedienung der Ausrüstung erforderlich sind. Eine vierte Person muss sich – remote oder vor Ort – der Überwachung des Live-Streams und der Live-Kommentare widmen.
Symposium
Telepresence Toolbox wurde von Nicoline van Harskamp, Professorin für performative Kunst an der Kunstakademie Münster, initiiert, um die Erfahrungen mit Online-Performances und Eventgestaltung in den Pandemiejahren zu reflektieren und darauf aufzubauen.
Wie können Künstler*innen eine Disziplin erweitern, die viel mehr ist als ein Produkt der Umstände? Welche gestreamten Performancepraktiken und welche „hybriden“ Praktiken – bei denen Liveness gleichzeitig persönlich und online stattfindet – gibt es heute? Welcher Tradition sind sie verpflichtet?
Im Juli 2023 organisierte sie zusammen mit Lena Newton, Professorin für Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf, ein Symposium mit Praktikern und Theoretikern aus verschiedenen Bereichen und Generationen, wie Joan Heemskerk, Mallika Taneja und Ali Eslami.
Prof. Irene Hohenbüchler
Kooperative Strategien
T. +49 (0)251 83 61142
hohenbuechler[at]kunstakademie-muenster.de
Leonardo-Campus 2
Raum 142
- geboren 1964 in Wien
- 1984 – 1989: Studium der Malerei an der Universität für Angewandte Kunst Wien
- 1990 – 1991: Postgraduate Study an der Jan van Eyck Akademie, Maastricht
- 2003 – 2006: Gastprofessorin an der Akademie der bildenden Künste Wien
Seit 2011 Professorin an der Kunstakademie Münster
Prof. Suchan Kinoshita
Professur für Malerei / Prorektorin / stellv. Rektorin
T. +49 (0)251 83 61017
kinoshita[at]kunstakademie-muenster.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Leonardo-Campus 2
Raum 017
Prof. Andreas Köpnick
Film / Video
T. +49 (0)251 83 61125
koepnick[at]kunstakademie-muenster.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Leonardo-Campus 2
Raum 013
Andreas Köpnick, geboren 1960 in Bonn, studierte in den 1980er und 1990er Jahren Bildhauerei, Experimentalfilm und Medienkunst an der Kunstakademie Münster und der Kunsthochschule für Medien Köln. Ausgehend von grundlegenden Forschungsarbeiten im Kontext zeitbasierter Kunst, installativer und raumbezogener Videoinszenierungen führte sein Weg über computer- und netzbasierte mediale Skulpturen, bis hin zum Reload klassischer Dramaturgien des narrativen Films. Mit "Köpnick's Videomagazyn" entstand eine eigene virtuelle Plattform, die sich bewusst außerhalb künstlerischer Verwertungsstrategien positioniert. Unter Einbeziehung aktueller Sichtweisen der Quantentheorie, der Neuro- und Kognitionswissenschaften, sowie medienarchäologischer Perspektiven entsteht als spirituelle Antwort auf die Rational-Konzepte "Künstlicher Intelligenz" und "Technologischer Singularität" eine "Absolute Theorie des Films", in welcher Wirklichkeit als selbstreferenzielles, automediales Bewusstseins-Phänomen erlebbar wird.
Andreas Köpnicks Klasse für Film, Video und Neue Medien geht auf die von dem Experimentalfilmer Lutz Mommartz 1975 an der Kunstakademie Münster gegründete Filmklasse zurück. Zu dieser Zeit wurde noch mit Analogfilm auf Celluloid gearbeitet. Der freie künstlerische Umgang damit im Rahmen eines Kunststudiums stellte eine außergewöhnliche Innovation dar. 1999 wurde die Professur von Andreas Köpnick übernommen und die Klasse für den sich schnell ausweitenden Horizont digitaler Produktionsmöglichkeiten, Videoinstallation, Fotografie und Mixed Media geöffnet.
Im Zuge der Verselbstständigung des digitalen Booms begann eine Rückbesinnung auf die Qualitäten analoger Medien und Sichtweise wie auch deren ästhetische Verschränkung mit digitalen Workflows. Klassische Formen des dramaturgischen Films werden neu durchdacht und treten zwischen "digital nativ" und "strictly analog" in Dialog mit konzeptionellen, partizipatorischen und netzbasierten Denkweisen der zeitgenössischen Kunst. Zwischen narrativer Erzählstruktur und nichtlinearer Hyperrealität, zwischen selbstentwickeltem Super-8-Film und volldigitalem Cyberspace wird genauso ergebnisoffen experimentiert wie zwischen Klanginstallation, Sounddesign, performativer Intervention und neu erlebter 2D-Tuschezeichnung auf handgeschöpftem Papier.
Prof. Dirk Löbbert
Bildhauerei / Kunst im öffentlichen Raum
T. +49 (0)251 83 61072
d.loebbert[at]kunstakademie-muenster.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Leonardo-Campus 2
Raum 072
Prof. Aernout Mik
Professur für Bildhauerei / Prorektor
T. +49 (0)251 83 61052
mik[at]kunstakademie-muenster.de
Leonardo-Campus 2
Raum 052
Aernout Mik, geboren 1962 in Groningen, Niederlande, lebt und arbeitet in Amsterdam und Berlin. Bei der 52. Venedig Biennale, 2007, vertrat er die Niederlande im niederländischen Pavillon. Einzelausstellungen u. a. in: Art Sonje Center, Seoul; MoMA New York; BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Stedelijk Museum, Amsterdam; Jeu de Paume, Paris; Museum Folkwang, Essen und CA2M Centro de Arte Dos de Mayo, Madrid. Aernout Mik hat an zahlreichen internationalen Biennalen teilgenommen, zum Beispiel an der Venedig Biennale, Sao Paulo Biennial, Tirana Biennial, Art Focus – Israel Biennial, Istanbul Biennial, Berlin Biennale, Gwangju Biennale, und Kochi-Muziris Biennale.
Miks Filminstallationen handeln oft von sozialer Ordnung und Chaos und machen es dem Betrachter schwer, zwischen Fiktion und Dokumentation zu unterscheiden. In seiner Arbeit erzeugt er durch eine Choreografie von Gesten ein Gefühl von Orientierungslosigkeit, das durch die riesigen Bildschirme, die den Betrachter umgeben, noch verstärkt wird. Allein die räumliche Anordnung der Projektion verändert die Art des Betrachtens.
In vorherigen Videoarbeiten von Aernout Mik standen Banker, religiöse Prediger, Lastwagenfahrer, Flüchtlinge oder Erdbebenopfer im Mittelpunkt. Und doch, wie Kurator Ralf Rugoff anmerkt, "wird keine dieser Figuren als eigenständige Persönlichkeit oder psychologisches Subjekt angelegt. Miks Kamera betrachtet sie alle mit demselben neutralen Blick, Eigenheiten und Unterschiede werden kleiner und verschwimmen. "Wir können uns nur an der kollektiven Identität derjenigen orientieren, die unter anderen Umständen, wohl einen eigenen Charakter gehabt hätten."
Die Klasse beschäftigt sich mit Video und Videoinstallationen, Performance und Skulptur, schließt aber keine anderen Techniken aus. Bildhauerei ist hier als Kunst zu verstehen, die mit Raum in einem weiten und spekulativen Sinn arbeitet; im privaten oder öffentlichen Raum, sozialen oder politischen Raum, Medienraum, Ausstellungsraum. Die Klasse ist ein Ort für gleichberechtigten Austausch, gemeinsame Projekte und Kollaborationen.
Prof. Julia Schmidt
Malerei
T. +49 (0)251 83 61019
schmidt.j[at]kunstakademie-muenster.de
Leonardo-Campus 2
Raum 019
Julia Schmidt (*1976) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und an der Glasgow School of Art.
Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, u. a. Deutsche Akademie Villa Massimo, Rom (2011), Villa Romana-Preis (2008) und Stiftung Kunstfonds Bonn (2006).
Einzelausstellungen (Auswahl):
Saint-Trop, Kienzle Art Foundation, Berlin (2021), Core Silhouette, Meyer Riegger, Berlin (2018), Chromatic Mesh Logistics, Meyer Riegger, Berlin (2014), Rio 2345, Sammlung Philara, Düsseldorf (2013), A Painting Cycle, Nomas Foundation, Rom (2012), Economies of Hygiene, Meyer Riegger Berlin (2010), Stokroom, Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig (2009), Lavoro, Casey Kaplan Gallery, New York (2008), Tourism and Painting, Museum der bildenden Künste, Leipzig (2007), New Fabrics, Casey Kaplan Gallery, New York (2006).
Gruppenausstellungen (Auswahl):
(2025) How To Look At…, HALLE 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst / Centre for Contemporary Art, Leipzig, Thirst trap, Rice, Leipzig (2022), The Fiction of Property II, Kienzle Art Foundation, Berlin (2022), Osten, Festival, Kulturpalast, Bitterfeld (mit Arthur Zalewski) (2022), Bilderkosmos, Museum der bildenden Künste, Leipzig (2022), VLSmPJS, Fahrbereitschaft, Berlin (2020), there/, Galerie Eigen + Art, Leipzig (2019), Fremde Mächte, Museum Franz Gertsch, Burgdorf (2019), I See You Man, Gallery Celine, Glasgow (2018), The Present Order II, Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig (2017), Bars and Cafes, Fahrbereitschaft, Berlin (2016), 140 K, Kunstraum Ortloff, Leipzig (2016), Never Look Back When Leaving, Casey Kaplan, New York (2014), Made in Germany Zwei, Kestnergesellschaft Hannover (2012), Villa Massimo im Martin-Gropius-Bau, Berlin (2012) Control, Magazin4, Bregenzer Kunstverein, Bregenz (2011), Trouble with Realism, KOW, Berlin (2009), Freisteller, Villa Romana Preisträger, Deutsche Guggenheim, Berlin (2008).
Seit 2012 lehrt Julia Schmidt als Professorin für Malerei an der Kunstakademie Münster.
Julia Schmidt untersucht Status und Stellenwert malerischer Praxis vor dem Hintergrund kunsthistorischer, ästhetischer und ökonomischer Fragen. Existierendes Bildmaterial aus unterschiedlichen Kontexten sowie eigene fotografische Aufnahmen bilden den Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit liegt in der Auswahl und Kombination dieser Motive, ihrer Auf- oder Abwertung durch die malerische Umsetzung und ihrer Verschiebung in einen neuen Bedeutungszusammenhang. Schmidt produziert und präsentiert Arbeiten in Konstellationen oder Zyklen und erweitert die malerische Auseinandersetzung häufig durch den Einsatz installativer Elemente und verschiedener Druckverfahren.
Wesentlich für den Diskurs in der Klasse ist eine kritische Auseinandersetzung mit den praktischen und theoretischen Aspekten der Malerei. Die Rollen und Möglichkeiten der Malerei werden in Zusammenhang mit ihrer eigenen Geschichte, aber auch mit der aktuellen visuellen Kultur und mit gesellschaftlichen Fragestellungen reflektiert.
Vor dem Hintergrund einer kontinuierlichen Atelierpraxis ist das Studium in der Klasse durch Klassentreffen, Einzel- und Gruppengespräche strukturiert, in denen die Arbeiten der Studierenden präsentiert und gemeinsam diskutiert werden. Der Einsatz verschiedener Medien wird dabei ebenso angeregt wie eine Erweiterung malerischer Praktiken und die Beschäftigung mit recherche-basierten und konzeptuellen Projekten.
Ausgehend von den jeweiligen individuellen Interessen und Motivationen steht die Entwicklung einer eigenen künstlerischen Position im Mittelpunkt des Studiums.
Gemeinsame Projekte, Klassenausstellungen, Publikationen, nationale und internationale Exkursionen, regelmäßige Gastvorträge und Workshops von und mit Künstler*innen und Theoretiker*innen sind ergänzender Bestandteil der Lehre.
Prof. Cornelius Völker
Malerei
T. +49 (0)251 83 61033
voelker[at]kunstakademie-muenster.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Leonardo-Campus 2
Raum 033
Prof. Klaus Weber
Bildhauerei
T. +49 (0)251 83 61051
kl.weber[at]kunstakademie-muenster.de
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Leonardo-Campus 2
Raum 051