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17.06.2023 – 18.06.2023

Gertrud Neuhaus /// Grauzone im Wehrturm

Museum Zündorfer Wehrturm
Hauptstr. 181
51143 Köln-Zündorf

Eventbild für Gertrud Neuhaus /// Grauzone im Wehrturm

Liebe Kunstfreund:innen,

Die ortsbezogene Rauminstallation
Grauzone im Wehrturm
ist noch an 3 Tagen geöffnet:

Samstag 17. Juni 15:00 – 18:00 Uhr
Sonntag 18. Juni 14:00 – 18:00 Uhr

Am Sonntag um 15:00 Uhr lade ich herzlich ein zur Finissage.
Es gibt Kunst auf allen 9 Ebenen des alten Wehrturms, der wunderschön am Rhein gelegen ist.
Außerdem – so wie es aussieht – viel Sonnenschein sowie leckere graue Mäuse.

Herzliche Grüße
Gertrud Neuhaus

www.gertrudneuhaus.de

„Grauzone im Wehrturm“ ist eine raumbezogene Installation, die  extra für diesen Ort entwickelt wurde. Es werden „graue Farbfotos“ passend  ausgedruckt und kombiniert.  Die ungerahmten, flachen Drucke werden an die Wände und Scheiben der Vitrinen gehängt und in die Fensternischen gelegt. Die Architektur des Turmes mitsamt dem Innenausbau von Gottfried Böhm  bleibt dabei  im Vordergrund.

Alle Fotodrucke haben  eine zurückgenommene Farbigkeit und nehmen oft Bezug zur Materialität des Ortes.  Auch inhaltliche Analogien gibt es, wenn  Wehrhaftes  im menschlichen Leben auf den Bildern zu entdecken ist.  Viele Motive drücken etwas Introvertiertes aus. Oft geht es um Innen und Außen, beziehungsweise um die Grenze dazwischen.

Abgebildet sind Alltagsdinge und -situationen sowie Objekte und Ausstellungsansichten der Künstlerin.  Außerdem werden die Fotos kombiniert mit realen Kunstobjekten  sowie Alltags- Dingen. Alles wird gleichwertig behandelt.  Reale Größenverhältnisse werden nicht berücksichtigt.  Der Turm wird zur Kulisse von Alltäglichkeiten und verwandelt sich in einen seltsamen Lebensraum.  Es entsteht  eine Grauzone zwischen Kunst und Leben.

Dabei ergeben sich unterschiedlichste  Ebenen:  reale Mauer,  vor Ort Fotografiertes, Foto von Kunst, reales  Kunst-Objekt  aus einem Alltags-Ding, Foto von Ding, reales Ding,  Foto von Kunstfoto  mit Ding,….. Und am Ende kennt sich keiner mehr aus;  man weiß nicht, was echt ist und was Kunst, wo oben ist und wo unten.

Viele ausgestellten Alltagsgegenstände muten fast wie Ausstellungsstücke in einem Heimatmuseum an. Für ein solches wurden die Vitrinen ursprünglich in den Turm gebaut.

Immer wieder tauchen Motive des Schlafens, Schlummerns auf und auch dadurch changiert die Installation zwischen Traum und Wirklichkeit.  Zusammen mit den oft zugezogenen  Vorhängen, ebenfalls ein häufiges Motiv,  wird eine Sehnsucht angedeutet, zu verschwinden (hinter den dicken Mauern). So gibt es -nicht nur durch die eintönige Farbigkeit- durchaus auch depressive Momente in der Ausstellung.

Licht spielt eine besondere Rolle. Zum einen wird anhand  der Fotos deutlich, dass eigentlich Licht die Farbe der Dinge bestimmt.  Zum anderen  werden  -sowohl auf den Fotos als auch im Realen- auch  silberne, glänzende und spiegelnde Materialien verwendet.  Das reflektierte Licht versinnbildlicht hier auch „Zurückwerfen“, „sich wehren“.  Gespiegeltes  Licht dringt nicht in die Tiefe, sondern bleibt an der Oberfläche.

Durch die luftige Architektur bieten sich immer wieder neue  und überraschende Ansichten auf die gleichen Fotos und -oft beiläufig abgestellten- Dinge. Es entsteht eine sorgfältig komponierte Ausstellung aus assoziativen Verknüpfungen, die sich hinauf- und hinabsteigend nach und nach erschließen. Das unübersehbare Geflecht von inhaltlichen und formalen Bezügen spiegelt die Vielschichtigkeit eines  facettenreichen Alltags mit  seinen komplizierten Zusammenhängen wider.

„Grauzone im Wehrturm“ ist am Ende vielleicht einfach der Versuch  der Künstlerin das Durcheinander des Lebens  zu sortieren, um auf eine aufgeräumte Welt blicken zu können. Und was zunächst  grau und eintönig wirkt, wird beim zweiten, differenzierten  Blick vielfältig und schön.

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